Weitere Informationen

WEITERE INFORMATIONEN

Waldrefugien


  • Kleinflächige Schutzgebiete, die in den        Wirtschaftswald integriert werden.
  • Einzelne Waldrefugien sind 1-10 ha  groß.
  • Ausweisung durch den Waldbesitzer (Gemeinderat der Stadt Kehl)
  • Schutz von Arten, die auf Alt- und Totholz angewiesen sind.
  • "Lite-Version" vom Bannwald

Bannwald


  • Großflächige   Totalreservate , d.h. jegliche wirtschaftliche Nutzung ist verboten.
  • Idealerweise um  100 ha zusammenhängende Fläche (Ausnahmen möglich).
  • Ausweisung durch Rechtsverordnung der höheren Forstbehörde mit Einverständnis des Waldbesitzers
  • Prozessschutz steht im Vordergrund. Das heißt, der Wald kann sich auf großer Fläche frei entwickeln.

Waldeigentümer


  • Der Waldeigentümer bei dem Gemeindewald Kehl ist der einzelne Kehler Bürger.
  • Der Gemeinderat Kehl nimmt dieses Eigentumsrecht als politscher Vertreter war.
  • Die Gemeindeverwaltung Kehl setzt die Weisungen des Gemeinderates, wie der Wald genutz werden soll, durch den beauftragren Forstdienstleisster um.
  • Der forstliche Bewirtschafter führt  nach der Weisung des Waldeigentüners die forstliche Nutzung durch.

Argumente für einen Nutzungsverzicht


  • Alt- und Totholz schafft Lebensraum für unzählige Tierarten. Spechte bauen ihre Höhlen in alten Bäumen und Käfer legen ihre Eier in morsches Holz.
  • Ein Nutzungsverzicht wirkt sich positiv auf den Wasserhaushalt aus. Eine Entnahme von Bäumen führt zu einem lückigeren Kronendach, wodurch mehr Sonnenlicht auf den Boden fällt. Feuchtigkeit verdunstet schneller, was gerade in Zeiten des Klimawandels eine zusätzliche Belastung darstellt.
  • Kein Holzeinschlag bedeutet geringere Schäden für den Wald. Holzernte verursacht Fäll- und Rückeschäden an den umstehenden Bäumen.
  • Waldrefugien sorgen für eine Biotopvernetzung. Diese Vernetzung unterstützt die Ausbreitung und Wanderung vieler bedrohter Tierarten. 
  • Mit Waldrefugien oder Bannwald lassen sich Ökopunkte generieren. Diese können entweder verkauft oder zur Kompensation von Schäden an der Natur, z.B. bei Bauvorhaben, genutzt werden. 

Das behaupten

Kritiker


  • Kritiker befürchten, dass es durch die Ausweisung von Waldrefugien und den einhergehenden Nutzungsverzicht zu einem Engpass an Brennholz kommt.  Diese Bedenken können wir aus dem Weg räumen. Der Bedarf an Brennholz kann auch weiterhin problemlos gedeckt werden, indem der Verkauf anderer Sortimente angepasst wird. Zudem hat sich in der Vergangenheit oftmals gezeigt, dass mehr Brennholz angeboten, als letztendlich abgenommen wurde.
  • Weiterhin wird befürchtet, der Stadt könnte durch den geringeren Holzeinschlag Gewinn verloren gehen. Dabei ist zu beachten, dass der Wald über die letzten Jahre hinweg keine gewinnbringende Funktion für die Stadt Kehl hatte. Unserer Meinung nach ist das auch in Ordnung so. Wälder haben weitaus wichtigere Funktionen als Geld zu erwirtschaften. Vergleicht man im Haushaltsplan der Stadt Kehl das Betriebsergebnis der Holzproduktion bspw. mit den Kosten aktueller Bauvorhaben, zeigt sich, wie verschwindend klein mögliche Verluste durch Waldrefugien wären. Letztere könnten außerdem durch den Verkauf von Ökopunkten ausgeglichen werden.

ÖKOPUNKTE & ÖKOKONTO


Wer irgendwo ein Feuchtgebiet im Rahmen von Baumaßnahmen zuschüttet, muss eigentlich wieder ein Feuchtgebiet schaffen; ein zerstörter Wald ist nur durch einen neuen Wald, möglichst in direkter Nachbarschaft, zu ersetzen - so verlangt es im Idealfall das Bundesnaturschutzgesetz.

Das Ökokonto soll diesen Missstand beseitigen. Die Schaffung der Ökopunkte und Ökokonten ist der Versuch, den Eingriffs- und Ausgleichsregelungen des Bundesnaturschutzgesetzes in der komplizierten Wirklichkeit des dichtbesiedelten Deutschland möglichst gut und sachgerecht Rechnung zu tragen. Der theoretische Ansatz lautet: Firmen (meist private Planungs- bzw. Ingenieurbüros und Firmen des Landschaftsbaus) schaffen gleichsam Natur auf Vorrat und erarbeiten die sogenannten Ökopunkte. Bauherren (z.B. Kommunen oder private Bauträger) profitieren, weil sie nicht mehr selbst und in unmittelbarer Nähe ökologischen Ausgleich schaffen müssen. Stattdessen kaufen sie die geschaffenen Ökopunkte.

Share by: